Ein Klassenzimmer voller Geigen
„Mehr Kolophonium! Ihr braucht mehr Kolophonium“, ruft Herr Garcia in die Klasse. „Wenn ihr das Harz 100-mal über den Bogen gestrichen habt, müsst ihr nochmal von vorn anfangen.“ Ein geschäftiges Treiben, aufgeregtes Gemurmel und Geräusche, die tatsächlich an echte Geigentöne erinnern, brechen los. Die Schülerinnen und Schüler der R5c arbeiten eifrig an ihren bunten Geigenkörpern aus Pappe und Holz, streichen viiiiel Bogenharz, wie das Kolophonium auch genannt wird, auf den ebenfalls selbstgebauten Bogen. „Damit kann eine bessere Reibung erzeugt werden“, erklärt mir ein Schüler. „Das Harz wird aus Bäumen gewonnen, klebt auch ein bisschen. Man darf es aber nicht auf die Saiten streichen, nur auf die Bogenhaare.“
Bereits vor dem letzten Lockdown hat Musiklehrer Gaspar Garcia mit den fünften Klassen der Realschule begonnen, eigene Geigen aus Recyclingmaterial zu bauen. Jede sieht anders aus. Bunt sind sie. Und klingen schon richtig gut. So wird Schule greifbar und vielleicht hat nun der eine oder die andere Lust, ein (neues) Instrument zu lernen.