Mit Apfelstrudel, Sissi & Franz und der J2b auf Studienfahrt in der Weltstadt Wien
09. Oktober 2018

Studienfahrt Wien

„EZS1193 delayed“, war die erste Überraschung auf unserer Studienfahrt, die wir erleben durften. Eineinhalb Stunden nutzten wir deshalb ausgiebig, um mit Apfelkuchen, Kartenspielen und ersten Selfies auf unseren Flug zu warten. Die Stimmung war ausgelassen, Fastfoodbuden, Tax-Free-Läden oder auch das richtige Gate müssen erstmal gefunden werden. Schließlich gab es noch eine Einheit österreichisch von Herrn Beutel, der appellierte, immer schön Servus, Sackal oder Sessel zu sagen, um Sprachbarrieren zu überwinden – waschechte Österreicher waren wir jetzt also! Angekommen in Wien ging es auch schon in unser Hostel, welches mit großen Zimmern, viel Tageslicht, freundlichem Personal und Vollkornsemmeln punktet. Mit der U4 fuhren wir schließlich in Richtung Prater, einem alljährlich geöffneten Rummel, der 24/7 offen haben soll, dachten wir zumindest... Dem war jedoch nicht so und wir mussten uns mit der Beleuchtung zufrieden geben, die jedoch auch recht beeindruckend war!

Am nächsten Tag machten wir eine Stadtführung und besichtigten die Hofburg der Habsburger, unter Anderem konnte man den Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek als Teil der ehemaligen Hofbibliothek aus dem 18. Jahrhundert besichtigen. Diese bot mit 80 Metern Länge und 20 Metern Höhe eine bemerkenswerte Architektur, vor allem die Kuppel mit zahlreichen Fresken sorgt für den kaiserlichen Flair. Ein Phänomen, das sich auch im Sissi-Museum durchzieht, desto luxuriöser und pompöser, desto besser, ist die Devise. Besonders die 7.000 von insgesamt 150.000 Sammlungsstücken an wertvollem Glas, Silber, Porzellan sowie Koch- und Backutensilien in der Hofsilber- und Tafelkammer spiegeln das wider.

Später am Abend schafften wir es auf Empfehlung von Herrn Beutel auch nach ein paar Umwegen zu einem „Heurigen“ zu gehen, ein nettes Lokal irgendwo zwischen Biergarten und Kneipe. Doch trotz unserer Einführung ins Österreichische schien es uns nicht zu gelingen, ein Wiener Schnitzel zu ergattern:

„Ein Wiener Schnitzel bitte“

„Ein Schnitzel also?“

„Ja, ein Wiener Schnitzel bitte“

„Also ein Surschnitzel oder ein Hähnchenschnitzel?“

„Surschnitzel? Ist das dann Kalb? Ach, einfach ein Schnitzel...“

Logisch, dass wir schließlich alle verschiedene Schnitzel serviert bekommen haben, geschmeckt hat es trotzdem. Den Abend ließen wir dort mit regen Unterhaltungen und Geschichten entspannt ausklingen. An diesen Wiener Lifestyle könnten wir uns glaube ich alle gewöhnen!

Den nächsten Tag verbrachten wir zum größten Teil bei schönstem Wetter in Schloss Schönbrunn, wo man einerseits auf riesen Touristengruppen stieß, vor denen sich so mancher in Acht nehmen musste, anderseits aber auch auf wunderschöne Parkanlagen mit ausgefallenen Brunnen und verschiedensten Rosenbeeten. Auf den Stufen der Gloriette, auf der Anhöhe des Anwesens, harrten wir alle ein Weilchen aus, um die atemberaubende Aussicht auf Wien mit einer leichten Brise zu genießen.

Das Programm am Abend war dann eine 180 Gradwende zum Vormittag. Die Suche nach dem Kellereingang zu den „Exit Rooms“ war bereits das erste Rätsel, das zu bewältigen war. Als dieser gefunden war, ging es erst richtig los mit dem Rätseln. In Fünfergruppen wurden wir also in verschiedene Räume mit verschiedenen Szenarien („Zombie“, „Madness“ oder auch „Bomb“) gesperrt. Ziel war es, Hinweise im Raum zu finden, unterschiedlichste Schlösser zu knacken, in den nächsten Raum mit noch mehr Schlössern zu gelangen und schließlich den Schlüssel oder Code für die Haupttür zu detektieren – alles in 60 Minuten. Wie viele noch immer in diesen Räumen sitzen und rätseln, wird wohl ein Geheimnis bleiben...

Die kommenden Tage waren gefüllt mit vielen Ereignissen: Wie der Besuch eines Kunstmuseums, dem Naturhistorischen Museum oder auch einer ehemaligen Psychiatrie, welche nun ein Anatomiemuseum ist. Zusätzlich bietet Wien natürlich auch üppige Möglichkeiten, um die Koffer mit allerlei neuen Schätzen wie Kleidungsstücken, Mitbringseln oder desgleichen zu füllen. So verbrachte manch einer seine Freizeit mit Bummeln durch die Stadt, andere mit einem entspannten Nachmittag auf der Wiese im Volksgarten. Stärkungen gab es für jeden Geschmack alle paar Meter in Form von Hotdogs mit Frankfurtern’ (Wienerle), Döner für 1,99 Euro (bei dem Preis waren aber alle etwas zögerlich) oder auch wieder auf Herrn Beutels Empfehlung bei „best falafel in town“ mit hausgemachten Falafel-Pitas. Der Apfelstrudel am Nachmittag durfte natürlich auch nicht fehlen...!

Bei der modernen Inszenierung des bekannten Stückes, „Der eingebildete Kranke“ von Molière im Burgtheater, gingen dann jedoch gänzlich die Meinungen auseinander. Den einen war es nicht schrill genug, den anderen nicht klassisch genug, klar ist, es war bunt, überspitzt und auf jeden Fall originell, an diesem Punkt zitiere ich Herr Beutel: „Über Geschmack kann und sollte man nicht streiten“. Sehr weise meiner Meinung nach!

Nach dem gemeinsamen Abschlussabend und einer morgendlichen knochen- und organlastigen Führung durch die Katakomben des Stephandoms hatten wir nun wirklich alles abgedeckt, was man so an verschiedensten Dingen in Wien machen konnte und wir konnten beruhigt abreisen. Komisch, dass es dann auf dem Rückflug deutlich leiser war, woran das wohl lag?

Bleibt nur noch zu sagen, dass wir alle gemeinsam eine tolle Zeit hatten und wir einem großen DANKESCHÖN Frau Harnisch und Herrn Beutel verpflichtet sind, die alles TOP geplant haben und uns verdeutlicht haben, dass eine Studienfahrt nicht nur aus Studien besteht!

Auf ein letztes, unvergessliches Abi Jahr!

Alicia Rabe J2b