Endlich wieder reisen: Frankreichaustausch Sens 2022
04. Mai 2022

Frankreich-Austausch 2022

Nach langer Unklarheit aufgrund von Corona haben wir es nun doch noch tun können: den jährlichen Austausch der Französischkurse der elften Klasse der FES mit unserer Partnerschule, dem Lycée Saint-Etienne in Sens.
Ziemlich schnell ging alles auf einmal. Die Nachricht, dass wir doch noch gehen können, die Buchungen und die Verteilung der Schüler auf ihre Gastfamilien. Sogar die fünf Tage in Frankreich sind letztendlich zu schnell vergangen und wir wären gerne noch länger geblieben. Doch beginnen wir zunächst einmal von vorne.

Wir fuhren am Freitagmorgen mit dem Zug in Lörrach los und kamen letztendlich nach langer Fahrt gut an unserer Partnerschule in Sens an. Hier wurden wir schon erwartet, es gab eine kleine Begrüßungsrunde mit Getränken und Donuts und wir wurden unseren Austauschpartnern vorgestellt. Diese nahmen uns dann jeweils mit nach Hause. Es wurde uns das Haus gezeigt, die Zimmer, die wir bewohnen würden und wir lernten die Familien unserer Austauschpartner kennen. Und hier kann man schon einmal vorwegnehmen, dass alle unsere „Correspondants“ (sorry, musste sein)  und ihre Familien unglaublich sympathisch waren und alles dafür taten, dass wir eine schöne Zeit haben würden. Viel Zeit war dann auch nicht mehr am Tag unserer Ankunft, doch fürs Abendessen trafen sich bereits ein paar der französischen und deutschen Teilnehmer des Austauschs für einen gemeinsamen Crêpeabend.

Das richtige Programm begann erst am nächsten Tag. Nach dem Frühstück traf sich unsere Gruppe an der Kathedrale von Sens, wo wir, wer hätte es gedacht, eine Stadtrallye machen mussten. Dadurch haben wir aber doch ein paar schöne Eindrücke der Stadt sammeln können, wie beispielsweise die große Markthalle oder das mit kunstvollen Schnitzereien geschmückte „Haus Abrahams“. Das Endziel der Rallye war wieder die Kathedrale, wo wir eine Führung durch einen älteren Herren bekamen, da einer der französischen Schüler ihn kannte. Er hat uns viele interessante Dinge zur Geschichte der Kathedrale und von Sens erzählen können und machte uns auf Details aufmerksam, sowie die abgeschlagenen Köpfe der Statuen aufgrund der Revolution.
    
Nach einer teils freiwilligen, teils erzwungenen Fahrt auf dem Karussell vor der Kathedrale sind wir dann zur Grundschule Jeanne d’Arc in Sens gelaufen, wo wir zu Mittag aßen und die bunte Schule und ihren Pausenhof erkundeten.
Jetzt hatten wir erstmals etwas Freizeit, in der manche die Innenstadt weiter nach Läden durchsuchten, während andere sich an das Ufer der Yonne setzen, welche mitten durch Sens fließt. Als letzter Programmpunkt des Tages stand der Kinofilm „Notre-Dame brûle“ an, der zum Teil in der Kathedrale von Sens gedreht wurde.

Zurück bei der Gastfamilie hat jeder seinen Tag individuell ausklingen lassen, sei es beim Spiele spielen, beim Zeichnen oder in der Karaokebar.

Wenn man die Teilnehmer des Austausches nach dem Sonntag fragt, sieht die Geschichte bei jedem anders aus, denn heute hatten wir einen freien Tag, den wir mit unseren Austauschpartnern gestalten konnten, wie wir wollten. Einige haben gebacken und sind ins Lasertag gegangen, andere haben eine Reise ins Mittelalter gemacht und Burgen besichtigt und eine weitere Gruppe ist nach Paris gefahren. Gut erreichbar ist die französische Hauptstadt durch Zug und Metro und wir haben natürlich mit dem Eiffelturm gestartet. Für einige war es sogar das erste Mal in Paris, was das Ganze nochmals aufregender gemacht hat, aber auch so war es für alle ein besonderer Moment aus der dunklen Metrostation die lebendige Stadt zu betreten. Nachdem wir etwas gegessen haben, sind wir ins Modemuseum gegangen und haben anschließend ein Boot über die Seine in Richtung Notre-Dame genommen. An der Seine entlang mit Sicht auf die riesige Kathedrale liefen wir dann zur Rue Rivoli wo wir uns aufteilten, da einige in verschiedene Läden gehen wollten und andere in das Künstlerhaus in der „Rue Rivoli 59“. Dies ist ein großes Haus mitten in der Einkaufsstraße in der 30 verschiedene Künstler ihr Atelier haben. Das Gebäude ist von außen mit Kunstprojekten beklebt und von innen komplett bemalt: Wände, Treppen, die Decke, einfach alles ist bunt. Und das Beste: man kann den Künstlern über die Schulter schauen und mit ihnen reden. Sobald man dieses Haus betritt fühlt man sich wie in einer anderen Welt, es ist wirklich faszinierend! Ein Tag in Paris ist natürlich viel zu wenig, doch unserer neigte sich schon dem Ende zu, also mussten wir noch eine wichtige Sache tun: ein Croissant in einer Boulangerie kaufen (das hört sich wirklich an wie die größten Touris, aber das waren wir ja auch irgendwie). Mit der Metro und dem Zug fuhren wir wieder zurück nach Sens.

Und schon ist es wieder Montag, doch schlecht war dieser ganz sicher nicht. Heute besuchten wir das Schloss Fontainebleau. Monsieur Baumann, welcher uns neben Frau Müh auf den Austausch begleitete, stammt aus Fontainebleau und konnte uns somit viel über das Schloss, seine Bewohner und seine Geschichte erzählen, während wir im Zug saßen und durch den angrenzenden Wald zum Schloss liefen. Dort angekommen sind wir durch den enormen Schlossgarten mit weiten Rasenflächen, zurechtgeschnittenen Büschen und einem riesigen Teich spaziert. Im Schloss selbst befindet sich mittlerweile ein Museum in welchem die früheren, prunkvollen Zimmereinrichtungen ausgestellt werden. Die schauten wir uns natürlich auch an. Weiter geleitet von Monsieur Baumann gingen wir dann in die Innenstadt von Fontainebleau, wo einige sich in die örtliche Pâtisserie in die Sonne setzten und die besten französischen Tartelettes und Desserts probierten.
    
Wieder nach Sens fuhren wir wie immer mit Bus und Zug und zurück bei unseren Gastfamilien verbrachten alle noch einen schönen letzten Abend in Frankreich.

Denn an unserem letzten Tag begleitete jede*r seinen Austauschpartner mit in die Schule und den Unterricht. Alle waren wieder sehr nett, und obwohl die Sprachunterschiede manchmal für etwas Verwirrung sorgten, klappte die Kommunikation doch schon ziemlich gut und besser als erwartet. Nach dem Mittagessen nahmen wir abschließend noch an einer Deutschunterrichtsstunde teil, in der es um die aktuellen Präsidentschaftswahlen in Frankreich ging, wozu wir zusammen mit den französischen Schülern Fragen beantworteten. Die Deutschstunde wurde von Michèle Muller gehalten, die den Austausch auf französischer Seite organisiert hat.
 
Und obwohl viele gerne noch länger geblieben wären, mussten wir uns dann in unsere Busse (diesmal haben wir den richtigen genommen) und Züge setzten und machten uns auf den Heimweg. Ein kurzer Zwischenstopp in Dijon artete in einem allgemeinen Zuckerschock durch unter Anderem zu viele Macarons aus, doch das war es dann mit unserem Frankreichaustausch.

Er verging letztendlich wie im Flug, doch das liegt vermutlich an all den Dingen, die wir gemacht haben und erleben durften. Und auch das sprachliche Können in Sachen Französisch hat sich bei einigen deutlich verbessert. Alle in der Gruppe sind sich einig: diese Reise hat viele gute Erinnerungen zur Folge.

Fenja Bruin (J1b) und Carla Becker (J1b)