Besuch von Ex-Profifußballer Manuel Bühler an der FES
07. März 2022

Profifußball und Glaube

„Was glaubt ihr, was ein Profi-Fußballer am Anfang seiner Karriere so verdient?“ Der sympathische junge Mann sieht auf die Schüler der zwei Klassen, die coronakonform in der Turnhalle vor ihm sitzen. „Vielleicht so 8.000 Euro?“, fragt ein Schüler mal vorsichtig? „Oder 100.000 Euro?“, ruft ein anderer rein. 

Manuel Bühler lacht. „Ich sag euch, was ein Freund von mir bei seinem ersten Profivertrag bekommen hat: 25.000 Euro im Monat! Er hatte dann bald einen Audi TT in der Garage und noch nicht mal einen Führerschein.“  

Bevor er seine eigene Geschichte erzählt, fordert Manuel Bühler die Schüler auf, über zwei Fragen nachzudenken: 

  1. Was ist mein Ziel im Leben? 

  1. Was gibt mir meinen Wert im Leben? 

Dann schildert er, dass er als Teenie eigentlich beide Fragen mit „Fußball“ beantwortet hätte. In seinem Kinderzimmer in Entringen hingen die Poster großer Profifußballer wie Zé Roberto, und er selbst hat jede freie Minute gekickt. Als er vom TGV Entringen in den SSV Reutlingen wechselt, werden Scouts auf ihn aufmerksam. Im Alter von 16 Jahren bekommt er schließlich Angebote von einigen guten Profivereinen. Er entscheidet sich für den 1.FC Nürnberg. „Das war zwar toll, aber das hat auch bedeutet, dass ich mit 16 Jahren mein Elternhaus verlassen habe und zwei Stunden weggezogen bin. Das war nicht so easy!“ erklärt er den gespannt lauschenden Schülern. 

Mit anschaulichen Einlagen, in denen er Schüler auch mal jonglieren lässt, während alle anderen jubeln und später mit Buhrufen kommentieren, verbildlicht er ganz ehrlich und authentisch den Leistungsdruck und die Anspannung in der Profifußballszene.  

Eines Tages, inzwischen spielt er in der Bundesliga für Nürnberg, lernt er einen Mann kennen, der als Christ für "Sportler ruft Sportler" (SRS e.V.) unterwegs ist. „Meine Mutter hat mir zwar immer aus der Kickerbibel vorgelesen, aber bislang hatte Jesus für mich keine wirkliche Bedeutung“, gibt er zu. Durch diesen Kontakt landet er eines Abend bei einem Sportlergottesdienst, bei dem sein großer Held aus der Jugendzeit, Zé Roberto, predigt, und die Anwesenden fragt: „Ihr habt alles, was man sich nur wünschen kann: Autos, Häuser, Reisen. Aber seid ihr im Herzen glücklich?“ Zé Roberto erzählt ihnen, dass Jesus sein Ziel und seinen Wert definiert und er darum unabhängig von seinen Erfolgen und seinem Besitz weiß, was seine Identität ist. 

Manuel Bühler geht an diesem Abend heim und sagt zu Jesus, wenn es dich wirklich gibt, dann zeig dich mir! „Ich wusste, wenn Jesus der ist, der Er sagt zu sein, dann ist das die wichtigste Entscheidung in meinem Leben!“ Als Antwort bekommt er einen Hunger auf die Bibel, eine Sehnsucht immer mehr über Jesus zu lesen und herauszufinden, welche Rolle Er in seinem Leben spielt.  

Inzwischen ist Manuel gläubiger Christ. Als er 2015 nach einer längeren Verletzungsphase aus dem Profisport austritt, macht er einen Abschluss in Theologie am Bibelstudienkolleg in Ostfildern und ist inzwischen mit seiner Gründung „Fußball mit Vision“ Teil der Jugendarbeit von SRS e.V. . 

Ein ganz besonderer Vormittag geht für die Schülerinnen und Schüler viel zu schnell vorbei. Am Ende gibt es noch einen ganz besonderen Moment, als Manuel Bühler über WhatsApp-Videocall Felix Uduokai anruft und die Schülerinnen und Schüler ihm live Fragen stellen dürfen, zu seinem Tagesablauf, seinem Training und seinem Glauben. 

Auch die anwesenden Sportlehrer sind begeistert: „Manuel holt die Jugendlichen voll ab, er knüpft an ihre Lebenswelt an“, meint Lehrerin Julia Arzet, die ihn an dem Morgen sogar zweimal hintereinander erleben konnte. „Und die Botschaft von Jesus ist einfach ganz unaufgeregt Teil seiner Lebensgeschichte, er drückt niemand etwas auf, das finde ich sehr gut.“ 

Manuel Bühler ist durch „Fussball mit Vision“ viel an säkularen und christlichen Schulen unterwegs. Wer ihn gerne unterstützen möchte, findet hier mehr Informationen: https://fussballmitvision.de/ 

Wir sind Realschullehrerin Katharina Haug dankbar für den Kontakt und hoffen, dass wir ihn bald wieder einladen können. 

Nina Ricca, Ben Dobrunz 

Schüler + Glaube