Schuljahreseröffnungsgottesdienst: #miteinander #mitGott hoffnungsvoll ins Schuljahr starten
29. September 2022

Schuljahreseröffnungsgodi

„Ihr und Sie sind herzlich willkommen in unserem Schuljahreseröffnungsgottesdienst, denn Sie und ihr seid Mitbürger und Hausgenossen!“, begrüßte Realschulleiter Jürgen Hakenjos in Anlehnung an die Tageslosung aus Epheser 2 am Freitagabend der ersten Schulwoche die anwesenden Eltern, Schüler und MitarbeiterInnen in der Sporthalle. Grundschulleiter Nathanael Pantli, der gemeinsam mit ihm nicht nur die Moderation des Gottesdienstes, sondern auch die Nachfolge von Klaus Wielsch als stellvertretender Direktor angetreten hat, las anschließend Psalm 146 „Gottes ewige Treue“ als Einleitung in den Gottesdienst.

„Da saßen sie nun und fragten sich, wie es weitergehen sollte. Was ist unsere Zukunftsperspektive? Haben wir überhaupt eine??“, begann Karl-Heinz Rudishauser seine Predigt. Mitten in diese Frage hinein hätten die Israeliten aus Jerusalem einen Brief von Jeremia erhalten. Im Auftrag Gottes schreibt der Prophet in ihre Gefangenschaft im assyrischen Exil: „Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's euch auch wohl. (Jeremia 29,7). Sicherlich habe diese Anweisung Gottes an sein Volk noch mehr Fragen in den Köpfen der Israeliten aufgeworfen. Denn für sie sei der Gedanke, dass ihre eigene Zukunft mit der Zukunft ihrer Unterdrücker verwoben sein sollte, neu und mit Sicherheit auch befremdlich gewesen.

Anders dagegen das anschließende Versprechen Gottes: „… ich gebe euch Zukunft und Hoffnung“ aus Vers 11 desselben Kapitels, von dem sich das diesjährige Schuljahresmotto „Mit Christus hoffnungsvoll in die Zukunft“ ableitet.  Denn von Kindesbeinen an wisse jede Jüdin und jeder Jude aus dem jüdischen Glaubensbekenntnis, worin diese Hoffnung besteht, nämlich in dem Satz: „Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer.“ In der Zeit des Neuen Testaments, fuhr Rudishauser fort, sei dieses Glaubensbekenntnis ein Ausdruck der Rebellion gegen den Kaiser gewesen, auf die drakonische Strafen standen. Wir als Christen heutzutage würden dagegen zwar für den Satz „Gott ist Herr!“ allenfalls ein mitleidiges Lächeln ernten, revolutionär sei dieses Bekenntnis jedoch nach wie vor. Denn genau dieses Statement sei Ausdruck unserer Hoffnung, die sich im Kreuz manifestiert. Denn dort, so Rudishauser, habe Gott den Bund mit seinem Volk an den Menschen und seiner gesamten Schöpfung erfüllt.

„Aber wie passen Zweifel und Krisen zu dieser Aussage?“, fragte Rudishauser die Anwesenden. Indem wir uns bewusst machen würden, dass Jesus in den Seligpreisungen nicht von Wohlbefinden spreche, sondern vom Glücklichsein. Und das Potenzial dafür, so Rudishauser, liege für den Christen in Trost, Barmherzigkeit, Vergebung, Gemeinschaft und der Bereitschaft, die Lasten des anderen zu tragen. Eigenschaften, die wir leben können, weil Christus das Mensch-Sein (und nicht in erster Linie Individuen) erneuert und erlöst hat. Darin liegt unsere Hoffnung. Für uns als Nachfolger Jesu sei durch seinen Tod ein erfülltes Leben möglich, weil Gott seinen Bund erfüllt hat. Wir sind Gottes Wohnung geworden. Er ist in uns und mitten unter uns. Unsere Hoffnung liegt nicht in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt. Gott ist heute Herr!

Nach dem Gottesdienst gab es beim anschließenden Sektempfang noch Gelegenheit, sich mit anderen Mitgliedern der FES-Familie auszutauschen und gemeinsam auf ein hoffnungs-volles Schuljahr anzustoßen.

Anneke Conradt
Redaktion