MdB im Wahlkreis auf Tour: Takis Mehmet Ali (SPD) besucht die FES
11. Mai 2022

Takis Mehmet Ali an der FES

Mit schwungvollen Schritten kommt der junge Mann kurz vor Pausenende ins Hauptgebäude der FES und ruft schon von weitem: „Es tut mir Leid, dass ich so spät dran bin. An manchen Tagen kommt eben alles zusammen.“ Alltag eines jungen Politikers in den Wahlkreiswochen: Hetzen von Termin zu Termin quer durch den großen Wahlkreis Lörrach – Müllheim, zuhören, dranbleiben und versprechen, in Berlin nach Lösungen zu suchen. An diesem Freitagmorgen stand der Antrittsbesuch an der Freien Evangelischen Schule Lörrach auf der Agenda von Takis Mehmet Ali (SPD), seit 26. September 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Büro des Direktors Wolfgang Zschämisch hatten sich Mitglieder der Schulleitung versammelt, um bei einem Frühstück über Schulpolitik zu sprechen.

Mehmet Ali hatte konkrete Fragen nach Lörrach mitgebracht, auch aus dem Ausschuss für Arbeit und Soziales, dem er angehört. So sei zwar Bildung Länder- und nicht Bundessache, aber dennoch könne man in Berlin einiges bewirken. Er wollte vor allem wissen, wie sich die Pandemie auf die Schülerinnen und Schüler ausgewirkt habe und wie an der FES daran gearbeitet werde, Lernrückstände aufzuholen.

Astrid Witt, Schulleiterin der Werkrealschule bestätigte, dass einige Schüler durch das Homeschooling und damit fehlenden sozialen Kontakten in ein Loch gefallen seien. Am Gymnasium sei vor alle eine Verstärkung emotionaler Probleme deutlich geworden, sagt dessen Schulleiter Stefan Windisch. Spürbar sei dies vor allem durch eine Zunahme von Krisengesprächen, Depressionen und Klinikaufenthalten geworden. Er betonte gleichzeitig, dass vor allem die Digitalisierung an der FES einen großen Schub durch Corona bekam.

Beeindruckt zeigte sich der junge Politiker von dem Umstand, dass es an der FES eine etablierte Schulsozialarbeit gebe, war aber erstaunt über die Tatsache, dass diese finanziell nicht gefördert werde, sondern ausschließlich vom Träger finanziert werden muss. „Darum schätzen wir es auch sehr, wenn der Bund Programme auflegt, wie z.B. den Digitalpakt, von dem auch die Schulen in freier Trägerschaft profitieren“, erklärt Direktor Wolfgang Zschämisch. Grundsätzlich seien die privaten Schulen finanziell gut gestellt in Baden-Württemberg, wenngleich leider bestimmte Bereiche finanziell nicht gefördert werden.

Takis Mehmet Ali versprach, diese Themen mitzunehmen und auch parteiübergreifend zu besprechen. Die Zusammenarbeit mit Diana Stöcker, seiner Bundestags-Kollegin in der CDU, sei sehr gut. „Viele Themen aus unserem Wahlkreis sind in der Regel unpolitisch und parteiunabhängig. Da wollen wir gemeinsam etwas für die Menschen in unserer Region erreichen.“

Sehr interessiert war er beim kurzen Rundgang durch die FES. Erste Station war die Werkrealschule. Auch Takis Mehmet Ali war zunächst Hauptschüler. Er sei sehr dankbar für diese Zeit an dieser Schulform gewesen, die ihm die Zeit gegeben habe, die er damals noch gebraucht habe. Er versprach Schulleiterin Witt, ganz bald im Wirtschafts- oder Gemeinschaftskundeunterricht mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.

Nächste Station war das GymnasiumGemeinsam – eine in dieser Form ungewöhnliche Form der Inklusion. In Kooperation mit der Karl-Rolfus-Schule lernen hier Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam, an der FES ist das bereits ab der Grundschule möglich. Die Gym8c hatte dann auch ein ganz besonderes Anliegen an ihren Bundestagsabgeordneten: „Wir fahren im Oktober nach Berlin auf Klassenfahrt und möchten gern den Bundestag besichtigen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns einladen“, sagt die Achtklässlerin Rosalie. „Dann müsst ihr jetzt ganz schnell sein und einen Antrag stellen. Ich würde mich sehr freuen, euch den Bundestag zu zeigen“, sagt er beim Abschied. Leider blieb an diesem Morgen nicht genug Zeit, um alle Schulen anzuschauen. Spätestens beim Tag der Freien Schulen im November gibt es hoffentlich eine nächste Gelegenheit.