„Warum wollten Sie eigentlich Redakteur werden?“ „Und was verdient man denn bei diesem Job?“ Viel Anlaufzeit brauchte die R8c nicht an diesem Freitagmorgen. Sofort gingen die Hände hoch, als ihr heutiger Gast Jonas Günther sich vorgestellt hatte und die Fragerunde eröffnete. Jonas Günther ist Redakteur bei der Badischen Zeitung. Sein Besuch bildete den Abschluss des Zeitungsprojekts der Achtklässler unserer Realschule. In den vergangenen Wochen haben sich die Schülerinnen und Schüler von Frau Cobb, Herrn Rupp und Frau Jacquier im Deutschunterricht mit lokaler Politik und dem Weltgeschehen beschäftigt und ausführlich besprochen, aus welchen Teilen eine Tageszeitung besteht und wie die Themen ihren Platz in der gedruckten Ausgabe finden.
Nun wollten sie mehr über den Beruf des Redakteurs erfahren. Ob man viel unterwegs wäre oder der Job recht stressig sei, waren einige Fragen. „Gerade wenn breaking news hereinkommen, kann es schon sehr stressig werden“, sagt Jonas Günther. Aber er mag diesen positiven Stress, denn er habe vor allem in der Corona-Zeit gemerkt, wie wichtig es ist, gesicherte Informationen für die Bevölkerung bereitzustellen. „Ich brenne für meinen Job, wegen des Gehalts macht das eigentlich niemand“, erzählt er.
Seine Aufgabe in der Redaktion Lörrach/Weil ist vor allem die Blaulichtberichterstattung – also Unfälle, Verbrechen, aber auch investigativ recherchierte Geschichten sind sein Fachgebiet. Außerdem ist er für die Online-Redaktion zuständig. Sei es derzeit noch so, dass die Artikel zunächst für die Print- und danach für die Online-Ausgabe bearbeitet würden, so sei er davon überzeugt, dass es in ein bis zwei Jahren genau umgekehrt sei.
Worüber er gar nicht gern schreibe? „Kultur“, sagt er lachend. „Das interessiert mich nicht so sehr wie das politische Geschehen hier in unserer Region.“ Als es plötzlich klingelte, waren alle überrascht, dass die Fragestunde schon vorüber war. Vielleicht überlegt nun der eine oder andere, den Beruf eines Redakteurs zu ergreifen, auch wenn man in unserer Region Promis wohl nur selten zu Gesicht bekommt.
Claudia Schäfer
Redaktion